In Deutschland sind derzeit knapp 200 Kinder und Jugendliche dialysepflichtig. Die meisten davon sind unter 16 Jahre alt.
Nierenerkrankungen bei Kindern sind überwiegend angeborene Nierenerkrankungen, das heißt Missbildung der Nieren und ihren ableitenden Harnwegen.
Nierenerkrankungen bei Kindern können bereits mit der Geburt auffallen oder machen sich erst im Verlauf der Entwicklung bemerkbar, häufig dann unerwartet.
Daneben können auch erworbene Krankheiten schleichend zu einem chronischen Nierenversagen führen, wobei die Ursache oft unbekannt bleibt und es Monate bis Jahre dauern kann, bis ein Nierenersatzverfahren (Dialyse) erforderlich wird.
Es gibt aber auch Nierenerkrankungen, die ganz plötzlich auftreten und rasch einen ungünstigen Verlauf nehmen (hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS)) oder rapid progressive Glomerulonephritis).

Dialysepatienten sollten im Allgemeinen möglichst frühzeitig zur Nierentransplantation angemeldet werden und dies ist gilt insbesondere für Kinder und Jugendliche, die sich noch entwickeln müssen, wachsen, zur Schule gehen oder eine Ausbildung machen. Besteht die Möglichkeit auf eine Lebendspende durch Eltern oder Verwandte, wird durch die Nierentransplantation rasch wieder eine Normalisierung des täglichen Lebens erzielt und damit die Chance auf eine altersentsprechende Entwicklung. Die meisten Kinder und Jugendliche warten aber gemeinsam mit vielen tausend erwachsenen Dialysepatienten auf den erlösenden Anruf für eine Fremdspende. Trotz eines „Kinderbonus“ liegt die Wartezeit in Deutschland im Durchschnitt bei über zwei Jahren und mehr. Definitiv zu viel für einen Menschen, der noch jung ist und sich in der Entwicklung befindet!