Warum gibt es klinische Studien in der Transplantation?
Die Transplantationsmedizin ist in besonderer Weise geprägt durch den rasanten medizinischen Fortschritt mit immer weiterer Verbesserung der Medikamente, die eine Abstoßungsreaktion verhindern. Dabei ist es notwendig, Neuentwicklungen und neue Kombinationen von Medikamenten systematisch zu testen. Diese Testung erfolgt in sogenannten "klinischen Studien", bei denen der Patient nach einem bestimmten Protokoll behandelt und der Verlauf besonders kontrolliert und dokumentiert wird. Werden dabei zwei verschiedene Behandlungsmöglichkeiten miteinander verglichen, so ist zwar nicht klar, welche der beiden Behandlungsmöglichkeiten die bessere ist, aber es ist immer sichergestellt, dass die Behandlung dem medizinischen Standard entspricht. Studienprotokolle werden deshalb von unabhängigen Ärzten sorgfältig geprüft, bevor Patienten in entsprechende Studien eingeschlossen werden können. Aufgrund der intensiveren Betreuung sind die Behandlungsergebnisse bei Studienpatienten unabhängig davon, welche Medikamente sie erhalten, in der Regel besser als bei Patienten, die nicht in eine Studie eingeschlossen werden. Selbstverständlich werden die Einzelheiten entsprechender Studienprotokolle intensiv mit den Patienten besprochen und die Teilnahme ist völlig freiwillig und kann jederzeit widerrufen werden.

Smart und Fit für die Nierentransplantation
Die lange Zeit auf der Warteliste für ein neues Organ birgt die Gefahr einer schleichenden Verschlechterung des Allgemeinzustandes bis hin zum Verlust der Selbstständigkeit. Dialysepflichtige Patienten, die im Universitätsklinikum Erlangen auf der Warteliste oder auf der Vorwarteliste für eine neue Niere stehen und mindestens 65 Jahre alt sind, können an der Rehabilitationsmaßnahme „Fit für die Nierentransplantation“ teilnehmen. Mithilfe dieser Maßnahme sollen Patienten bestmöglich auf eine Transplantation vorbereitet werden

SmartNTx - Innovation in der Transplantationsnachsorge
Neue Technologien wie die Telemedizin bieten vielversprechende Ansätze zur Verbesserung der Betreuung nach Nierentransplantationen. Dennoch ist sie bisher nicht fest in die reguläre Nachsorge integriert, da belastbare wissenschaftliche Beweise fehlen. Genau hier setzt die wegweisende Studie SmartNTx an.
Seit Mai 2023 läuft SmartNTx in Zusammenarbeit mit dem IGES Institut, Hahn-Schickard sowie den teilnehmenden Zentren CharitéBerlin und Uniklinik Essen. Die Studie wird durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses finanziert.

Monozentrische, pospektive, nicht-interventionelle Observationsstudie zur Analyse von Gefäß- und Nierenparametern bei Lebendnierenspende
In dieser Studie werden bei potenziellen Nierenspendern vor der Spende verschiedene Nieren- und Gefäßparameter nicht-invasiv bestimmt. Die Nierenspender werden bis zu einem Jahr nach der Spende hinsichtlich Nierenfunktion und Blutdruck nachverfolgt.

Monozentrische, prospektive, nicht-interventionelle Studie zur Analyse des Zusammenhangs zwischen Eiweißausscheidung und Durchblutung der Eigennieren bei Nierentransplantatsempfängern
Ziel dieser Studie ist es, bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz den Zusammenhang zwischen Proteinurie und der Durchblutung der Eigennieren vor und nach einer Nierentransplantation zu analysieren. Ein weiteres Ziel der Studie ist es, zu untersuchen, ob eine Assoziation zwischen Proteinurie und Gefäßveränderungen an der Netzhaut vor und nach der Transplantation besteht.