Die Lebendnierentransplantation hat an unserem Zentrum eine lange Tradition.
Bereits die erste Nierentransplantation, die 1966 durchgeführt wurde, war eine Lebendtransplantation. Damals wurde eine junge Empfängerin durch die Lebendnierenspende ihres Vaters erfolgreich transplantiert und hat mit diesem Organ 16 Jahre gelebt. Insgesamt wurden seither 140 Lebendnierentransplantationen durchgeführt.
Der Anteil der Lebendnierentransplantationen am Transplantationszentrum Erlangen-Nürnberg sind mittlerweile auf jährlich 20-25% angestiegen (deutscher Durchschnitt 16%). Dies ist zum einen auf die lange Wartezeit für das Spenderorgan eines Hirntoten zurückzuführen. Zum anderen steigt aber auch der Anteil der nierenkranken Patienten, die noch vor Eintritt in das Dialyseverfahren durch das Angebot einer Lebendspende von einer dem Empfänger nahe stehenden Person Gebrauch machen.
Lebendnierentransplantationen 2000-2007 (38KB)
Die Erfolgsraten der Lebendspende sind sehr gut.
Funktionsraten (56KB)
Die ABO - Blutgruppeninkompatible Nierentransplantation
Der häufigste Hinderungsgrund für eine Lebendnierentransplantation war bisher die Blutgruppeninkompatibilität. Aber auch diese immunologische Hürde konnte mittlerweile erfolgreich genommen werden. Werden in Skandinavien, den USA und im asiatischen Raum (besonders in Japan) bereits seit einigen Jahren Blutgruppen-inkompatibel Lebendnieren transplantiert, so wurde mit dieser Methode in Deutschland erst seit 2003 begonnen.
Auch am Transplantationszentrum Erlangen-Nürnberg konnten bereits zwei Lebendnierentransplantationen bei Unverträglichkeit der Blutgruppen zwischen Spender und Empfänger erfolgreich durchführt werden.
Hierbei werden dem Empfänger mittels eines Blutreinigungsverfahrens (ähnlich wie eine Dialyse) nur solche Antikörper heraus gewaschen, die sich gegen das Spenderorgan mit der fremden Blutgruppe richten. Somit wird die Abstoßung verhindert.
Blutgruppeninkompatible_Nierentransplantation (95KB)