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Ausgezeichnete Forschung zur Abstoßung von Herztransplantaten

Ausgezeichnete Forschung zur Abstoßung von Herztransplantaten

PD Dr. Christian Heim erhielt den mit 160.000 US-Dollar dotierten ISHLT/Enduring Hearts Transplant Longevity Research Award

Eine Herztransplantation ist die letzte Therapieoption bei irreversiblem Herzversagen – für betroffene Patienten die einzige Überlebenschance. Leider kommt es nach der Verpflanzung aufgrund von chronischen Abstoßungsvorgängen häufig zur Schädigung des neuen Organs. Diese führt langfristig zum Transplantatversagen und damit zum Tod des Patienten. Im Rahmen eines Forschungsprojekts befasst sich deshalb PD Dr. Christian Heim, geschäftsführender Oberarzt und stellvertretender Direktor der Herzchirurgischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. Michael Weyand) des Universitätsklinikums Erlangen, mit neuen Behandlungskonzepten, um insbesondere jungen Transplantatempfängern ein langes Leben zu ermöglichen. Für seine herausragende Arbeit erhielt Dr. Heim nun den renommierten, mit 160.000 US-Dollar dotierten Enduring Hearts Transplant Longevity Research Award der International Society for Heart and Lung Transplantation (ISHLT).

Bei dem prämierten Projekt „Antiproliferative Behandlungsoptionen für die chronische Abstoßung nach Herztransplantation” fokussiert sich Christian Heim auf die kardiale Allograft-Vaskulopathie (CAV): Diese koronare Herzerkrankung tritt sehr häufig in Folge einer Herztransplantation auf, wenn die Gefäße sich verengen und die Durchblutung des Transplantats so einschränken. „Zehn Jahre nach einer Herztransplantation im Kindesalter ist ein Drittel der Organe von einer chronischen Abstoßung betroffen“, weiß Dr. Heim. „Die chronisch-immunologische Gefäßerkrankung CAV stellt deshalb im Langzeitverlauf das größte Hindernis für einen langfristigen Erfolg dar und ist noch immer nicht kausal behandelbar -- obwohl Herztransplantationen bereits seit über 50 Jahren durchgeführt werden und die Therapieoption mittlerweile als Goldstandard für das Herzversagen im Endstadium gilt.“

Bestimmte Medikamente, die bereits zur Behandlung der Lungenfibrose zugelassen sind, haben Eigenschaften, die auch für den Einsatz zur Verhinderung der CAV vielversprechend sind. Christian Heim: „Wir wollen nun verschiedene Behandlungsschemata im Kleintiermodell auf ihre Wirksamkeit untersuchen, um sie möglichst schnell in die Klinik zu übertragen und so die Haltbarkeit von Spenderorganen entscheidend zu verlängern.“

Über die ISHLT

Die International Society for Heart and Lung Transplantation (ISHLT) ist die wichtigste internationale interdisziplinäre Wissenschaftsgesellschaft, die ihren Fokus auf Patienten mit Herz- oder Lungentransplantationen sowie mit Herzunterstützungssystemen richtet. Der Enduring Hearts Transplant Longevity Research Award ist die höchstdotierte Auszeichnung der ISHLT und wurde 2021 im Rahmen der virtuellen Jahrestagung verliehen. Der Preis fördert herausragende Forschungsarbeiten, die sich mit einer verlängerten Lebenserwartung und einer erhöhten Lebensqualität von Transplantatempfängern im Kindesalter beschäftigen.

Weitere Informationen:

PD Dr. Christian Heim
09131 85-33319
E-Mail: christian.heim(at)uk-erlangen.de